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Die Unternehmensgruppe Pommersche Diakonie (UGPD) lud am 16.01.25 zum traditionellen Neujahrsempfang in das Hotel Ostseeländer nach Züssow ein. Züssow hat für die UGPD eine wesentliche Bedeutung, begann hier einst die diakonische Arbeit der zur UGPD gehörenden Rechtsträger. In dem Ort liegen folglich die Wurzeln der UGPD, die das Wirken der Rechtsträger bis heute prägen. Mit dem jährlichen Neujahrsempfang in Züssow wird somit immer auch ein Stück an die Herkunft, den Ursprung des Wirkens der UGPD erinnert. Ein Hauch von back to the roots.

Die Veranstaltung selber ist für die UGPD der Auftakt für die Vorhaben und Herausforderungen des neuen Jahres. Ein Auftakt mit welchem den Gästen alljährlich ein Impuls durch Vorsteher Dr. Michael Bartels mit auf den Weg gegeben wird. In seiner Ansprache nahm Dr. Bartels die Anwesenden in diesem Jahr thematisch mit durch den aktuellen politischen Diskurs und stellte dabei insbesondere die Begrifflichkeiten Differenzierung, Zusammenhalt und Vertrauen sowie deren Bedeutung für das Wirken der UGPD heraus:

„Die Anforderung, differenziert zu agieren und zu argumentieren, zieht sich – kurz gesagt – durch alle Aktivitäten der Unternehmensgruppe hindurch. In diesen Zusammenhang gehört, dass wir konstruktiv kritische Rückmeldungen auf allen Ebenen des demokratischen Systems geben wollen, um genau dieses zu stärken und zugleich dagegen eintreten, wenn der Gleichheitsgrundsatz in der Gesellschaft mit Worten oder Taten verletzt wird. (…)

In der Welt, die uns täglich mit Verunsicherungen begegnet, wird Integration zur konstruktiven Kraft. Es geht um die Integration derer, die durch gesellschaftliche Fliehkräfte an den Rand gedrängt werden, aber auch um die Integration aller, die an der gemeinsamen Beziehungsarbeit beteiligt sind. Es geht um Integration von Einzelnen, von Gruppen und Teams, von Organisationseinheiten und Rechtsträgern – immer zur Stärkung des Sozialkapitals im eigenen Lebensumfeld, am Ort und in der Region […] Wir integrieren uns in der Unternehmensgruppe, um besser miteinander zu arbeiten, um vielfältig miteinander zu kommunizieren und um gemeinsame Stärken zu entwickeln (…).

Dieses Nachdenken über Integration als eine Prägung und Aufgabe des eigenen Unternehmens ist zugleich eine Brücke zu dem großen Wort des Vertrauens. Dass die Vertrauensanforderungen von den Institutionen auf die Personen übergehen, ist auch im Kontext des eigenen Unternehmens spürbar. Führungskräfte stehen genau in dieser gewaltigen Herausforderung, integrieren zu können und durch Übereinstimmung von Denken, Reden und Handeln Glaubwürdigkeit zu transportieren. Das gelingt mal mehr und mal weniger gut. […] eines unserer Schwerpunktthemen, die sich daraus für 2025 herauskristallisiert haben, ist Fehlerkultur. Denn es ist kein Makel, sondern eine große Chance, über den Zusammenhang von Denken, Reden und Handeln im Kontext der konkreten Umsetzung reflektieren zu können.“

Der kaufmännische Vorstand Steffen Jaeckel präsentierte den Anwesenden im Anschluss die auf der Agenda stehenden Projektvorhaben der UGPD, wodurch zu den zuvor durch Dr. Bartels dargelegten Ausführungen noch einmal ein sehr praktischer Bezug hergestellt wurde. Gleichzeitig unterstrich Herr Jaeckel hiermit die Zukunftsorientierung der UGPD, welche durch sozialraumorientierte Weiterentwicklung geprägt ist.

Das Gelingen der Vorhaben der UGPD geht maßgeblich einher mit dem täglichen Engagement jedes einzelnen Mitarbeitenden. Anlass sich im Rahmen des Neujahrsempfangs für die geleistete Arbeit bei allen Mitarbeitenden zu bedanken. Auch dafür steht der Neujahrsempfang – dankende Wertschätzung gegenüber den Menschen, die die UGPD tragen. Den Mitarbeiter*innen.  

Unter dem Motto „Rosenkohl – grünes Köpfchen“ fand der erste Aktionstag im Ostseeländer Hofcafé und im Naturkostladen Pommerngrün statt. Passend zur kalten Jahreszeit wurden die Gäste mit einer köstlichen Rosenkohlsuppe mit Kokosmilch und einer herzhaften Rosenkohlpfanne, verfeinert mit einer Frischkäse-Senfsoße und Parmesan, verwöhnt. Ein Verkostungstisch bot die Gelegenheit, Rosenkohlsalat mit Trauben und Walnüssen zu probieren, was zum Kauf der kleinen Röschen anregte.

Zusätzlich wurden die Besucher ausführlich über die gesundheitlichen Vorteile des Rosenkohls informiert. Besonders hervorzuheben ist der hohe Vitamin C-Gehalt des Gemüses, der einen wichtigen Beitrag zu einem starken Immunsystem leistet. Rosenkohl ist zudem eine ideale Wahl für alle, die auf ein straffes, faltenfreies Hautbild achten.

Die Speisen fanden großen Anklang und der Tag bereicherte sowohl die Gäste als auch die Organisatoren.

Für Rico Ketel war der 14. Januar 2025 ein besonderer Tag. Denn seit diesem Tag steht fest, dass er für ein Jahr seinen Arbeitsplatz in der Agentur für Arbeit Greifswald hat. Der Weg bis hierher war allerdings alles andere als einfach.

Mit Mitte zwanzig erkrankte der heute 31-Jährige an einer schweren Lungenentzündung. An den Folgen leidet Rico Ketel noch immer. „Durch die Erkrankung ist mein Lungenvolumen dauerhaft reduziert, da auch Teile meines Lungengewebes irreparabel vernarbt sind“, berichtet er. Die Folgen: massive Einschränkungen in der Kondition und Belastung sowie teilweise akute Atemnot. „Das Schlimmste bei der Atemnot ist die Angst zu ersticken.“ Die daraus resultierenden Panikattacken entwickelten sich zu einer zusätzlichen psychischen Belastung für den Greifswalder.

Zuletzt kam aus ärztlicher Sicht für Rico Ketel keine Beschäftigung mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt in Betracht. Daraufhin wurde er im August 2024 in der Greifenwerkstatt, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Vorpommern-Greifswald, aufgenommen. Nach dem Eingangsverfahren arbeitete er am Empfang des werkstatteigenen Hotels, dem Hotel Ostseeländer in Züssow. Dort war er für die Begrüßung der Gäste verantwortlich, begleitete deren Check-in und Check-out und legte archivierungsbedürftige Dokumente ab. Die Arbeit bereitete ihm Freude. „Ich bekam wieder ganz andere Eindrücke vom Leben, lernte neue Menschen kennen und hatte wieder einen geregelten Tagesablauf.“

Zu diesem Zeitpunkt stand die Arbeitsagentur Greifswald bereits mit Mitarbeitenden der Greifenwerkstatt bezüglich eines ausgelagerten Arbeitsplatzes am Empfang der Hauptagentur in Kontakt. Es wurde jemand gesucht, der für Kundinnen und Kunden, insbesondere außerhalb der Öffnungszeiten, ansprechbar ist. Nach den Erfahrungen, die Rico Ketel im Hotel Ostseeländer gesammelt hatte, konnte er sich diese Tätigkeit gut vorstellen.

Anfang Dezember begann er ein Praktikum in der Arbeitsagentur Greifswald. „Ich wurde ganz herzlich im Team aufgenommen. Alle legen Wert darauf, dass ich mich als Teammitglied verstehe. Wir arbeiten zusammen, essen gemeinsam Mittag und ich nehme an den Dienstbesprechungen teil.“

Am 14. Januar 2025 unterzeichnete Klaus-Peter Köpcke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Greifswald, den Bildungsvertrag mit der Greifenwerkstatt. Darin wurde vereinbart, dass Rico Ketel vom 1. Februar 2025 bis zum 31. Januar 2026 zur beruflichen und sozialen Integration in der Arbeitsagentur Greifswald Aufgaben am Empfang übernimmt. Während dieser Zeit bleibt Rico Ketel in einem arbeitnehmerähnlichen Rechtsverhältnis mit der Greifenwerkstatt. Das Ziel ist es, einen ausgelagerten Arbeitsplatz für den 31-Jährigen zu schaffen.

Zum Abschluss des Gesprächs sagt Rico Ketel: "Ich bin dankbar für diese Chance und werde alles dafür tun, dass es funktioniert." Ein tolles Schlusswort, dem wir nur noch ein paar Wünsche folgen lassen möchten:

Lieber Rico Ketel, wir wünschen Ihnen gesundheitlich alles Gute, möglichst viele Erfolgserlebnisse und vor allem Spaß an Ihren Aufgaben

Text und Bild: Kristina Birkholz, Arbeitsagentur Greifswald. Mit freundlicher Genehmigung der Autorin.

Weitere Informationen:

- Dienst zur betrieblichen Inklusion

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