Drei Jahre lang haben die frischgebackenen Tischlergesellen im BBW Greifswald gelernt, was zu ihrem künftigen Beruf dazugehört. In den letzten Ausbildungsmonaten drehte sich nun alles um das Gesellenstück, das in rund zehn Berufen Teil der Prüfung ist – der Tischlerberuf ist neben Goldschmieden, Orgelbauern oder Zahntechnikern einer davon.
Genau 100 Stunden hatten die Jugendlichen Zeit, ihr Gesellenstück in der Ausbildungshalle fertigzustellen. Zuvor galt es, Ideen zu sammeln, eine selbst erstellte Zeichnung bei der Prüfungskommission einzureichen und ein Probestück zu bauen. Das Prüfungsstück musste über ein Schubfach, ein Drehteil und über klassische Holzverbindungen verfügen. Gefragt waren neben der handwerklichen Arbeit natürlich auch Funktionalität und Kreativität. Zu den überaus gelungenen Möbelstücken der Auszubildenden gehörten zwei Couchtische, ein Schrank und ein Schreibpult, die bis vor Kurzem in der Halle besichtigt werden konnten.
Glücklich über das Abschneiden seiner Schützlinge ist auch Ausbilder Jörg Sinhuber, der vor einem Jahr die Aufgabe übernommen hat, das 3. Lehrjahr auf die Prüfungen vorzubereiten. Alle Teilnehmer hätten während der Ausbildung gute handwerkliche Fähigkeiten entwickelt und konnten sehr zufriedenstellende Prüfungsergebnisse erzielen, so Jörg Sinhuber.
Fachliche Unterstützung für das Gesellenstück gab es von Jörg Sinhuber übrigens so gut wie keine, denn das Prüfungsstück musste – als krönender Abschluss der Ausbildung – selbstständig angefertigt werden. Und die Ergebnisse aus Eichen- und Buchenholz konnten sich sehen lassen. Gleich mehrfach konnte in der Prüfung die Note 2 vergeben werden – ein tolles Ergebnis.
Natürlich gab es auch Momente, in denen die Anforderungen an sehr genaues und termingerechtes Arbeiten auch mal an die Substanz gingen. Wo immer es erforderlich und erlaubt war, wurden die Prüflinge durch alle Professionen des BBW tatkräftig unterstützt. Vor allem Motivation und viel Humor waren in so manch stressiger Prüfungsphase sehr hilfreich.