Gastredner Walter Krug vom BBW Abensberg stellte eindrücklich die Entwicklung und somit die Zunahme der psychischen Erkrankungen und die damit verbundenen Herausforderungen für alle BBWs dar. Gleichzeitig verwies er darauf, dass unterstützende externe System wie Kliniken, Fachärzte und Psychotherapeuten nur noch eingeschränkt handlungsfähig sind.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich auch das BBW Greifswald, das im Auftrag der Agentur für Arbeit über 320 Menschen mit überwiegend psychischen Erkrankungen Teilhabechancen ermöglicht. Über die Expertisen der multiprofessionellen Teams hinaus gilt es, auch weiterhin die Teilnehmenden individuell in den Blick zu nehmen, in ihre berufliche Reha-Maßnahme einzubinden, Partizipation zu stärken und sie zum Umgang mit ihrem eigenen Krankheitsbild zu befähigen – sie zu Spezialisten ihrer Störung zu machen, da meist eine Heilung nicht möglich ist. Denn je mehr der Mensch selbst kann, um so wenig schwerwiegender sind die Folgen.
Aber auch Mitarbeitende im Bereich der beruflichen Rehabilitation müssen gestärkt werden, um ihre herausfordernde Aufgabe zu meistern. Denn wenn nicht die Fachleute der Berufsbildungswerke, wer ermöglicht dann Menschen mit unterschiedlichen und komplexen Behinderungen berufliche Perspektiven auf dem ersten Arbeitsmarkt? Daher gilt es, Resilienz zu stärken, Grenzen zu setzen, sich die Erfolge der eigenen Arbeit und die gemeinsame Stärke der multiprofessionellen Teams bewusst zu machen.
Das BerufsBildungsWerk Greifswald qualifiziert seit 1990 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und ermöglicht vielfältige Teilhabechancen. Um den Veränderungen und Bedarfen der Menschen mit Behinderung und der Arbeitswelt zu begegnen, ist die Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden eine wesentliche Grundlage. Für das BBW bedeutet dies, nicht nur nach über 30 Jahren Erfahrung wandlungsfähig zu bleiben, sondern auch zukunftsorientiert zu agieren.
